
Attraktiver Arbeitgeber: Landesverwaltung baut ihr Angebot an Co-Working-Spaces aus
Das Pilotprojekt des Landes Nordrhein-Westfalen zur Erprobung von Co-Working-Spaces in der öffentlichen Verwaltung erreicht eine neue Stufe: Nach den Pilotstandorten in Aachen und Siegen hat Minister der Finanzen Dr. Marcus Optendrenk jetzt dezentrale Büroflächen in Duisburg, Münster und Bielefeld eröffnet. Beschäftigte der Landesverwaltung können sich hier flexibel einbuchen. Noch im Laufe dieses Jahres wird die Zahl der Co-Working-Spaces auf zehn anwachsen. „Mit dem konsequenten Ausbau des Co-Working-Angebots unterstreicht das Land seine Rolle als attraktiver und moderner Arbeitgeber“, erklärt Minister Dr. Optendrenk. „Wir stehen im Wettbewerb um die besten Köpfe und müssen alle Chancen der Digitalisierung und der flexibilisierten Arbeitswelt nutzen, um die Arbeit dorthin zu bringen, wo wir diese Köpfe finden. So stellen wir uns als öffentliche Verwaltung zukunftsfest und krisenresilient auf.“
Das Angebot richtet sich beispielsweise an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Düsseldorfer Ministerien, die eine weite Pendelstrecke ins Büro haben, aber nicht gut im Homeoffice arbeiten können. In den Co-Working-Spaces finden sie eine professionelle und fortschrittliche Ausstattung jeweils in verkehrsgünstiger Lage vor. Neben Einzel-Arbeitsplätzen gibt es Teambüros und Besprechungsräume. Mit der Einrichtung der Standorte ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes (BLB NRW) beauftragt und stellt dazu eigene Büroflächen zur Verfügung. Bislang waren die Co-Working-Spaces Beschäftigten der Ministerien und einer kleinen Auswahl anderer Behörden vorbehalten, nun werden sie auch für Beschäftigte des nachgeordneten Bereichs der Ressorts und aller Landesbetriebe geöffnet.
„Wir sammeln sehr interessante Erfahrungen in dem Pilotprojekt“, so Dr. Optendrenk. „Wir entlasten unsere Kolleginnen und Kollegen in der öffentlichen Verwaltung von langwieriger Pendelei und ermöglichen ihnen mehr Freizeit mit ihrer Familie, ihren Hobbys oder ihrem Ehrenamt. Zugleich optimieren wir Arbeitsergebnisse, wenn die Konzentration unserer wichtigen Fachkräfte nicht auf der Autobahn aufgezehrt wird. Und wir entzerren den Berufsverkehr, tragen somit zum Klimaschutz bei. Kurzum: Das Co-Working-Konzept ist nicht nur ein Win-Win, sondern eher ein Win-Win-Win.“
Die Finanzverwaltung selbst geht beim Ausbau von mobiler Arbeit und Shared Working ebenfalls voran. Die Beschäftigten wurden mit mobilen Endgeräten und jeweils zwei Monitoren ausgestattet, von denen wahlweise einer für das Homeoffice genutzt werden kann. Auch die sehbehinderten und blinden Beschäftigten wurden so ausgerüstet, dass sie mit Hilfe von assistiver Technik wie Blindenschrift-Zeilen jetzt auch von zu Hause aus arbeitsfähig sind. Zudem wurden in neun Finanzämtern im gesamten Land inzwischen Shared-Working-Spaces aufgebaut, in denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihrer Tätigkeit nachgehen können, die zwar in der jeweiligen Region leben, aber in einem weiter entfernten Finanzamt arbeiten. „Oftmals finden wir in einer Region mehr interessierten Nachwuchs als wir Studien- oder Ausbildungsplätze zu vergeben haben – in einer anderen dagegen weniger“, erklärt der Minister. „In Zukunft werden wir bei der Rekrutierung immer unabhängiger vom Wohnort werden müssen. Wir brauchen fähige Fachkräfte, die die Steuereinnahmen unseres Staates sichern, damit wir die Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen aufrechterhalten können – aber in Zeiten der fortgeschrittenen Digitalisierung können wir ihnen die tägliche Fahrt in eine weit entfernte Dienststelle weitgehend ersparen.“
Informationen zum Co-Working in der Landesverwaltung:
Fotos von der Eröffnung können Sie hier herunterladen: url.nrw/EroeffnungneuerCoWorkingSpaces