FINANZVERWALTUNG des Landes Nordrhein-Westfalen
06.06.2025

Studienfach Steuerfahndung: LBF NRW ist Teil des Studiums bei der Finanzverwaltung

Das neue Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität ist an der Hochschule für Finanzen unmittelbar in die Ausbildung künftiger Steuerprofis eingebunden. Minister Dr. Optendrenk: „Wir müssen das kriminalistische Gespür unserer künftigen Fachkräfte von Anfang an fördern.“

Wer an das Studium zum Diplom-Finanzwirt bei der Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen denkt, hat vermutlich keine Bilder von Fahnderinnen und Fahndern in Schutzweste bei Großrazzien im Kopf oder von Krypto-Ermittlern, die im Darknet auf der digitalen Spur des Geldes unterwegs sind. Aber genau diese Arbeit bei der Steuerfahndung ist eine der vielfältigen Perspektiven, die sich den Studierenden an der Hochschule für Finanzen (HSF) mit Hauptsitz im Wasserschloss von Nordkirchen nach ihrem Abschluss bietet. Diese Erkenntnis bei den jungen Menschen zu verankern, ist speziell in einer Zeit wichtig, wo der Stellenwert der Steuerfahndung in Nordrhein-Westfalen stetig steigt. Mit Vorträgen aus der Fahndungspraxis des Landesamtes zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW), die direkt in das Studium integriert sind, werden die Anwärterinnen und Anwärter gezielt auf die Möglichkeit einer Zukunft im LBF NRW aufmerksam gemacht.

„Die jungen Menschen entscheiden sich aus sehr unterschiedlichen Gründen für ein Studium bei der Finanzverwaltung – schließlich ist dies ein Karriereeinstieg mit sicherer Zukunft und einem breiten Spektrum an künftigen Aufgaben im Sinne der Gesellschaft“, erklärt Minister Dr. Marcus Optendrenk. „Nicht jeder unserer Studierenden bringt kriminalistische Ambitionen mit und das ist auch gar nicht notwendig. Aber es gibt eben auch junge Frauen und Männer, die sich speziell für Ermittlungen im Bereich organisierter Finanzkriminalität interessieren. Diese angehenden Finanzbeamtinnen und Finanzbeamte mit dem ,Schimanski-Gen‘ frustrieren wir, wenn die Jobaussicht Steuerfahndung in ihrer Ausbildung erst einmal gar keine Rolle spielt. Und das darf nicht passieren – denn genau diese geborenen Spürnasen braucht die leistungsfähige Steuerfahndung der Zukunft.“

Im Nordkirchener Schloss traf sich Minister Dr. Optendrenk jetzt mit Joachim Wimmer und Melina Krepkowsky – beide selbst HSF-Absolventen und jetzt beim LBF NRW. Wimmer ist Sachgebietsleiter im neuen Landesamt und zuständig für die Bekämpfung von Clankriminalität, Steuerhinterziehung in Gewerbesteueroasen und Grunderwerbsteuerbetrug. Bereits seit Jahren hält er Vorträge aus der Fahndungspraxis für Studierende im zweiten Ausbildungsjahr.  Dabei geht es um die rechtliche Einordnung von Steuerkriminalität, aber auch um Fallbeispiele und Herausforderungen des LBF NRW, um die Kooperation mit anderen Behörden sowie um neue Entwicklungen rund um Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Ein Format mit nachhaltiger Wirkung, berichtet Joachim Wimmer: „In den Fragerunden wird es oftmals konkret: Wie steige ich selbst bei der Steuerfahndung ein? Was muss ich dafür können? Das Interesse an unserer Arbeit ist bei den Anwärterinnen und Anwärtern sehr groß – das gilt insbesondere seit der Stärkung der Steuerfahndung in Nordrhein-Westfalen durch die Gründung des bundesweit ersten Landesamtes zur Bekämpfung der Finanzkriminalität.“ Melina Krepkowsky wird die Vorträge in Zukunft übernehmen. Sie ist derzeit Teil des Teams zur Bekämpfung der organisierten Schwarzarbeit. „Ich freue mich sehr auf die Chance, potenziellen Nachwuchs für die Aufgabe im LBF NRW zu begeistern“, sagt sie.

Die Eindrücke und Erfahrungen des Austauschs helfen immens weiter, um die Verankerung des LBF NRW in der Ausbildung künftiger Steuerprofis weiter voranzutreiben, so Minister Dr. Optendrenk: „Bei der Bekämpfung organisierter Finanzkriminalität sind wir mit wachsenden und sich ständig ändernden Herausforderungen konfrontiert. Wir werden hier weiter Power konzentrieren müssen, um kriminelle Strukturen einzudämmen und das Steuergeld der Gemeinschaft zu schützen. Wir feilen weiter an Konzepten, um das kriminalistische Know-how von Anfang an zu stärken und den Einstieg in die Fahndung zu vereinfachen.“

Fotos vom Austausch des Ministers mit dem Dozenten und der Dozentin des LBF NRW in der Hochschule für Finanzen auf Schloss Nordkirchen können Sie hier herunterladen:

https://url.nrw/LBFDozenten

Jedes Jahr beginnen rund 1.500 Studierende und Auszubildende ihren Weg bei der Finanzverwaltung in Nordrhein-Westfalen. Sie können später in der Steuerveranlagung im Finanzamt, im Außendienst in der Betriebsprüfung oder bei der Steuerfahndung, aber auch bei einer der Bildungseinrichtungen eingesetzt werden. Zudem bietet das Rechenzentrum eigene Karriereeinstiege für künftige IT-Profis an. Alle Informationen: die-zukunft-steuern.nrw